
Schiefe Gesichter und raumgreifende wilde Gedanken
David Dott
Akribisch detailverliebte Porträts treffen auf eine ganz eigene Sichtweise auf Körper, Konstruktion und Emotion in einer graffiti-verwandten Bildsprache. - Soft Closing: 26.07.2025, 15.00 - 19.00
Finissage
24.07.2025
Ausstellung
06.06.2025 bis 26.07.2025
Historische Fotografie rückt zunehmend ins öffentliche Interesse – nicht zuletzt aufgrund ihrer vermeintlichen Authentizität und der besonderen Nähe zur historischen Wirklichkeit. Sie prägt unsere Wahrnehmung von Vergangenheit auf eine eindringliche Weise, die dokumentarisch und emotional zugleich ist.
Ein bedeutender Schwerpunkt der Galerie liegt im „Archiv Wendling“, das umfangreiche München-Aufnahmen von Herbert Wendling aus den 1930er bis 1960er Jahren umfasst. Die Fotografien zeigen den urbanen Wandel der Stadt und geben auf eindrucksvolle Weise Einblick in das alltägliche Leben jener Zeit.
Ein weiterer herausragender Bestand sind historische Aufnahmen der Oberammergauer Passionsspiele von 1922, gefertigt vom damaligen Hofphotographen Henry Traut. Diese Arbeiten vereinen dokumentarische Genauigkeit mit inszenierter Bildsprache und eröffnen neue Perspektiven auf ein ikonisches Kulturereignis Bayerns.
Fotografie als Spiegel der Stadt
Fotografie ist ein zentrales Medium zur Dokumentation urbaner Entwicklung – sie prägt, wie wir Städte sehen und beurteilen.
Gerhard Grabsdorf richtet seinen Blick bewusst auf die weniger schönen Seiten Münchens. Mit seiner Stadtfotografie dokumentiert und kommentiert er den Wandel der Stadt: Brachflächen, architektonische Fehlgriffe, Lost Places, Street Art und temporäre Ereignisse werden zum visuellen Archiv einer sich stetig verändernden Metropole.
Ein zentraler Schwerpunkt der Galerie liegt auf zeitgenössischer Malerei und Skulptur. Gezeigt werden Werke etablierter sowie aufstrebender Künstlerinnen und Künstler, die sich mit aktuellen Themen, Formen und Materialien auseinandersetzen.
Ein besonderes Augenmerk gilt Holzskulpturen, die in einem expressiven, handwerklich geprägten Prozess mit der Kettensäge gefertigt werden. Diese Arbeiten verbinden rohe Energie mit feiner künstlerischer Intention und stehen in spannungsvollem Kontrast zur klassischen Bildhauerei.
Als eine der wenigen Galerien setzt die Galerie einen ihrer Schwerpunkte auf kinetische Kunst – also Kunstwerke, die durch mechanische, hydraulische oder elektrische Antriebe in Bewegung versetzt werden.
Diese Form der bildenden Kunst erlebte in den 1950er- und 1960er-Jahren eine Blütezeit, geriet später ins Abseits und erfährt heute eine bemerkenswerte Wiederentdeckung. Die Galerie präsentiert regelmäßig Ausstellungen nationaler und internationaler Kinetikkünstlerinnen & Künstler und bietet dieser faszinierenden Ausdrucksform eine Plattform.
Zwischen 2011 und 2023 erschien jährlich ein München-Kalender mit historischen Stadtansichten des Fotografen Herbert Wendling.
2020 folgte der Bildband „München 1930–1960 – Ein Spaziergang durch Stadt und Zeit“ mit Fotografien aus drei Jahrzehnten Münchner Stadtgeschichte. Wendling, Berufsfotograf, dokumentierte mit großer Hingabe das alltägliche Leben der Stadt. In über 40 Jahren entstand so ein fotografisches Archiv, das heute als wertvoller Schatz historischer Stadtfotografie gilt.
Ergänzend dazu erschien der Bildband „Spurensuche München“, der historische und aktuelle Stadtfotografie gegenüberstellt und so visuelle Kontinuitäten und Brüche im urbanen Raum sichtbar macht.
Weitere Publikationen sind ein unendlicher Kalender sowie ein Katalog mit Stadtfotografien von Gerhard Grabsdorf, der den Wandel des städtischen Raums kritisch begleitet. Hinzu kommen der Katalog zum „LowTech Instruments Museum“ sowie eine Publikation zu den „Sägewesen“ von Elsa Nietmann, deren expressiv mit der Kettensäge gefertigte Holzskulpturen fester Bestandteil des Galerieprogramms sind.
Öffnungszeiten
Die Galerie ist geöffnet
Do. & Sa.: von 15.00 bis 18.00 Uhr und nach Terminvereinbarung
Geschlossen: 26.07. bis 23.08.2025