Ausstellung
Fictional Technologies
Alexander Trommler
Vernisssage
29.08.2025 | 19.00 – 22.00
30.08.2025 | 15.00 – 18.00
Finisssage
26.09.2025 | 19.00 – 22.00
Ausstellungsdauer
29.08.2025 bis 26.09.2025


Fictional Technologies
Eine Ausstellung von und mit Alexander Trommler
Die Serie “Fictional Technologies” präsentiert skulpturale Kunstwerke, die Technik und Kunst in Gestalt wissenschaftlicher Instrumente verschmelzen.
Diese Instrumente lassen spezifische Funktionen mit geschichtlicher Assoziationskraft erkennen: Wie in einer Museumssammlung ausgestellt, projiziert jedes Gerät eine klar formulierte, wenngleich zweifelhafte Geschichte seiner historischen Herkunft und Verwendung. Die Betrachter werden von der Aura historischer Bedeutsamkeit dazu angeregt, die Beziehungen von Kunst, Wissenschaft, Technik, und Insitution zu überdenken.
Die Museumsqualität der ausgestellten Objekte regt zu der Frage an, inwiefern die Konzeption des Geräts den jeweiligen geschichtlichen Stand von Wissenschaft und Technik wiedergibt. Allerdings gerät diese Frage mit der ästhetischen Erscheinungsform leicht in Konflikt, fordert spielerisch die Kenntnis historischer Techniken heraus und sorgt für Ironie.

Wave Profile Generator
Institut für Strömungsmechanik und Aerodynamik, Universität von Zadar, Kroatien, 1978

Optisches Flussdichtemagnetometer
Maud Worcester und Lois Tripp-Slocum
University of California Berkeley, USA 1929

Fluiddynamisches Verhaltensmodell
Fachbereich Ingenieurwesen und angewandte Wissenschaft, Kalifornisches Institut für Technologie
Strahlantriebslabor (USA), 1966
Auf Grund ihrer ausgereiften Konstruktion weisen die Objekte auf tatsächliche Institutionen und Erfinder zurück, die in vorangegangenen Jahrhunderten die Erkundung von Natur und Welt durch technische Instrumente vorantrieben. Sie wiesen der Phantasie eine uns heute noch inspirierende Bedeutung zu.
Die Texte, die dem jeweiligen Gerät zugeordnet sind, machen die Fülle der wissenschaftlichen und technologischen Diskurse lebendig, die die Schaffung des Geräts als Instrument der Forschung begleitet haben könnten. Die Texte bieten eine inspirierende Basis für den Umgang mit analoger Technik zwischen Präzision und Phantasie.
Die Entwicklung der Serie Fictional Technologies
Seit langem erkunde ich die Optionen für das Widerspiel von Glas und Metall bei der Skulptur. Das hat mich unweigerlich in den Bereich der Technologie geführt, als Inspiration und Assoziation für das ästhetische wie auch das historische Objekt. Auf diesem Weg habe ich das Konzept der Fictional Technologies entwickelt, bei dem das Glas in seiner Einbettung in ein frei konstruiertes Metallgehäuse wie ein neues — oder altes — technisches Instrument erfahrbar wird: Die begleitende wissenschaftliche Erklärung des Objekts lenkt unsere Wahrnehmung in unerwartete Richtungen von Detail und Ironie.
Die ersten Skulpturen aus der Serie Fictional Technologies entstanden während meines Masterstudiums der Glas- und Bildhauerei an der Southern Illinois University im Jahr 2010. Die erste Ausstellung von entwickelten Fictional Technologies Objekte fand dann 2015 in Chicago in der Firehouse Galerie statt. Sie brachte mir weitere Ermutigung und die Anregung, dieses Konzept in größerem Rahmen weiterzuentwickeln. Um die Qualität der Metallarbeiten an die meiner Glaskomponenten heranzuführen, habe ich in den letzten Jahren einen Zerspaner und einen Silberschmied eingestellt, um eine Brücke zu Präzision und historischen Patina zu schlagen – und so meine Vision einer harmonischen Wirkung zwischen Metall und Glas zu verwirklichen.
Diese Objekte stammen aus der Faszination mit kulturellen Technologien in diversen Ländern und Zeiten. Durch Recherchen in Museumssammlungen untersuche ich den spezifischen Materialcharakter verschiedener Epochen sowie deren historischen Kontext und lasse Humor in die Konstruktion meiner Skulpturen einfließen. Ziel ist es, die Phantasie der Betrachter mit diesen überraschenden und nicht sofort entschlüsselbaren Objekten anzuregen. Die ironisch-wissenschaftlichen Erläuterungstexte regen zu einer ergebnisoffenen ästhetischen – und zugleich technisch plausiblen – Erfahrung an.
Alexander Trommler
Alex Trommler ist ein bildender Künstler, der mit den Materialien Glas und Präzisionsmetallarbeiten arbeitet. Er studierte von 2002 bis 2006 an der Alfred University im Bundesstaat New York – einer Hochschule mit starkem Bezug zur Bauhaus-Tradition. In seiner künstlerischen Praxis kombiniert er verschiedenste Materialien und Techniken, um mit der Fließfähigkeit und Festigkeit sowie der Optik und dem Volumen von Glas zu experimentieren.
Geboren 1984 in Philadelphia (USA), erwarb er 2012 seinen Master of Fine Arts an der Southern Illinois University. Seitdem hat er Glaskunst-Studios im ganzen Land mit aufgebaut, neue Lehrpläne für das Art Institute of Chicago entwickelt und an renommierten Institutionen wie der Pilchuck Glass School und dem Corning Museum of Glass unterrichtet.
Seit 2018 lebt und arbeitet er in München, wo er als Projektleiter bei der auf großformatige Kunst im öffentlichen Raum spezialisierten Mayerschen Hofkunstanstalt GmbH – Mayer of Munich tätig ist.
2012
MFA 3 Dimensional Studies, Studio Glass
Southern Illinois University Carbondale, Illinois
2006
BFA 3 Dimensional Studies, Studio Glass
Alfred University, Alfred, New York
BA German Language
Alfred University, Alfred New York
2005
Semester Exchange Abroad Junior Year in Munich
Ludwig Maximilian’s University, Germany
2001
Workshops 2 and 3 Dimensional Studies
Tyler School of Art, Temple University, Philadelphia, Pennsylvania
Selected Exhibitions
2025
Fictional Technologies, Galerie Gerhard Grabsdorf, Munich Germany
2020
ImPossible Futures, Galerie Christoph Dürr, Munich, Germany
2019
Die Kunst Verbindet alle Welt, Pasinger Fabrik, Munich, Germany
2015
Fictional Technologies, group show, Firehouse Art Studio, Chicago, IL
2014
Ceramics and Glass, group show, Ukrainian Museum of Modern Art, Chicago, Illinois
2012
Gradient Surface, MFA Thesis, Carbondale, Illinois
2011
Review, Third Degree Glass Factory, St. Louis, Missouri
Advancing Perspectives, Third Degree Glass Factory, St. Louis, Missouri
2010
Oxford Art Alliance Showcase, Chadds Ford, Pennsylvania
Glass at 40, University Museum, Southern Illinois University Carbondale
2009
Residents, North Lands Creative Glass Gallery, Lybster, Scotland
2007
Gallery in the Garden, Hawk Mountain, Pennsylvania
Festival Dozinky, Museum of Agriculture, Prague, Czech Republic
2006
Ethereal Volumes, BFA Thesis, Robert Turner Gallery, Alfred, New York
New Castings, Sculpture Box Gallery, Alfred, New York
2005
Inverse Forms, Rooftop Architectural Neon Installation, Harder Hall, Alfred, New York
JYM Illustrated, glass engraving, JYM Program Office, Munich, Germany
Cosmic Microwave Radiation Detector
Dr. Jocelyn Bell Burnell
Radio Astronomy Group
University of Cambridge, England
Winter 1968


Plasma Distribution Buffer
血漿分布バッファー
RIKEN Advanced Science Institute, Wako, Saitama, Japan
in partnership with Faculty of Engineering, Alexandria University, Egypt
2001-2002
Equatorially Mounted
Telescope Alignment Calibrator
Armagh Observatory
Northern Ireland
1793


Flux-Density Optical Magnetometer
Maud Worcester and Lois Tripp-Slocum
University of California Berkeley, USA
1929
Magnetic Levitation Railway
Track Calibration Gauge (Model 1)
Dr. Edmund Cassius Wild
Department of Glass Engineering
University of Birmingham, England
with
Dr. Marvella Santiago
CSIRO Research Centre
Culgoora, New South Wales, Australia.
Spring 1981


Spannungsdisplay och Himmelsk Barometer
(Celestial Voltage Barometer)
aka
The Swedish Barometer
Stockholm, Sweden
Fall 1808
Dynamic Fuel System Interface
Dr. Millicent Gehy
Department of Mathematics
University of Chicago
and
Dr. Regina Raage
Jet Propulsion Laboratory
California Institute of Technology, California
Spring 2013


Wave Profile Generator
Model 2-iO
Institute for Fluid Mechanics and Aerodynamics
University of Zadar, Croatia
1978
Fluid Dynamics Behavior Model
Separation of liquid fuels
using an advanced slosh baffle
Department of Engineering and Applied Science
California Institute of Technology
Jet Propulsion Laboratory (USA)
1966
Reassembled during a joint project with students from
Leiden University (Netherlands)
1981

Ausstellungskatalog
Verlag: Verlag Gerhard Grabsdorf
Umfang: 56 Seiten + Umschlag
Größe: ca. 21 x 29,5 cm
Material Umschlag: 235 g Chromokarton
Veredelung Umschlag: einseitig folienkaschiert matt
Material Innenteil: 170 g Bilderdruck matt
Erhältlich in der Galerie oder online.
Vernissage
Eindrücke von der Vernissage am 29.08.2025.