Viel zu schnell vergeht die Zeit. Nur noch bis 22.06.2024 ist die Skulturen-Ausstellung von Nadine Elsa Rosani in der Galerie Gerhard Grabsdorf zu sehen.
„Meine Arbeit ist meine Sprache mit der Welt und wird erst durch die Betrachtung ganz.“ – Nadine Elda Rosani
Nadine Rosani arbeitet mit den Spannungen im Holz, Risse sind Teil ihrer Skulpturen und verstärken deren Aussage. Ein klaffender Spalt, der die Brust öffnet oder der tiefe Riss im Antlitz einer Büste. Gerade bei den größeren Holzskulpturen entstehen Arbeiten, an denen man als Besucher nicht vorbeikommt.
Aber auch die kleinen, fast unscheinbar anmutenden Werke tragen ihre Botschaft meist mit einem Augenzwinkern, was dem Humor der Künstlerin geschuldet ist, aber der Aussage keinen Abbruch tut oder genau deshalb umso treffend schmerzhafter sein kann.
Der Spannungsbogen in der Ausstellung reicht von lustig über philosophisch bis zur reinen Wahrheit. Immer verbunden mit einer Aussage.
Die Skultpur Tausend Spuren (alte Frau)
Die Ästhetik des körperlichen Verfalls im Alter offenbart die Schönheit und Würde der menschlichen Vergänglichkeit, indem sie die Spuren des gelebten Lebens sichtbar macht. Diese ästhetische Perspektive würdigt den natürlichen Alterungsprozess als einen integralen und wertvollen Teil der menschlichen Existenz zu.
Zedernholz, Zeder geschnitzt, behandelt mit Essig+Stahlwolle
Maße: Figur Höhe ca. 100 cm, mit Sockel Höhe 200cm
Für die Terranauten hat sich Rosani für die Perspektive entschieden, wenn der Wald nicht mehr da ist. Sie entstanden als Symposiumsarbeit für die Ausschreibung zum Kunstpreis Hochsauerland im Rahmen des 5. Offenen Ateliers des Briloner Kunstvereins. Thema der Ausschreibung: Wald im Wandel und gewannen den Publikumspreis beim Kunstpreis Hochsauerland / Offenes Atelier Brilon.
Linde geschnitzt, gewachst, teilweise farbig gefasst
Maße: Höhe ca. 20-30 cm
In der Ausstellung warten weiter Schweineköpfe (Orwell lässt grüßen), Was wir nicht sehen, Nerd Heads, Drei Damen vom Grill und Treibgut meiner Träume ….
Werke zum Begreifen
Nadine Elda Rosani ist eine vielseitige Holzbildhauerin, die konkret figurativ arbeitet. Ihren Sujets, meist menschliche Skulpturen und Büsten, wohnt eine bemerkenswerte Intensität inne. Sie hat ein feines Gespür für den lebendigen Werkstoff in seinen vielen Facetten und lässt angegriffene Stellen im Holz stehen. Verletzungen ihrer Figuren dürfen erahnt werden, die sich durch Rissbildungen verstärken. Gefühlswelten und Haltungen treten an die Oberfläche der Skulpturen, wirken in den Raum hinein.
Die Arbeiten von Nadine Elda Rosani sind Beobachtungen und entlarvende Statements, genährt vom Wunsch nach Authentizität. Körperproportionen können betont oder überhöht dargestellt sein und folgen dabei grundsätzlich einer besonderen Ästhetik.
Eine ältere Frau rief einmal entsetzt durch die Ausstellungshalle „ich will mich doch nicht die ganze Zeit selbst sehen“, als sich ihr Mann näher für die Skulptur Würde interessierte.
Sucht man nach künstlerischen Vorbildern, lassen sich diese eher schwer finden. Wichtig war Nadine Elda Rosani viel mehr zu erfahren, was sie in ihrer Arbeit weglassen wollte. Müsste sie eine Richtung in der Kunst nennen, die sie besonders inspiriert, so wäre dies die unverfälschte und unmittelbare Ausdrucksstärke des Art Brut mit Vertretern wie Jean Dubuffet aber auch Basquiat.
Das handwerkliche Können schätzt sie von Bildhauern aus Südtirol, denen sie sich durch ihre klassische Ausbildung näher verbunden fühlt und aus der sie ihre eigene bildhauerische Handschrift entwickelt hat.
Kunst, das ist ein Begriff der Neuzeit, der sich in einer Wechselwirkung von Gesellschaft und Verständnis der Zeitgeschichte befindet. Die Frage nach dem, was Kunst ist, macht für Nadine keinen Sinn. Sie schafft Holzskulpturen. Sie möchte sie nicht erklären müssen, und das braucht sie auch nicht. Ihre Arbeiten können für sich sprechen.
— Vanessa Cognard
Vita — Nadine Elda Rosani | Bildhauerin
Schwerpunkt ihrer Arbeit sind Holzskulpturen, Objekte aus Holz in Kombination mit Beton, und Möbeldesign.
Wichtige Stationen in ihrem Leben: Brilon, NRW // Caldes (Trento) Norditalien // Tunesien, Nordafrika // Gambia, Westafrika // Altötting, Bayern // München, Bayern // Altmühlfranken, Naturpark Altmühltal
Ausstellungen
2024 Teilnahme Germeringer Werktage, München-Germering
2024 Werkwoche Glashaus, Roth
2024 Einzelausstellung. Galerie Gerhard Grabsdorf, München
2024 PHÖNIX Ausstellung in der WHITEbox, München
2023 Teilnahme Ausstellung BBK View ‘All-In’, Nürnberg
2023 Ausstellungsprojekt ‘Make Art And Friends’, Kunststation Kleinsassen
2023 7. Werkforum und Skulpturenpark, Nidda – Bad Salzhausen
2022 Teilnahme Germeringer Werktage, München-Germering
2022 Ausstellung ‘alles schmuck’, galerie GEDOK muc München
2022 Sonderausstellung schmuckundhülle, Handwerksmuseum Deggendorf
2022 Ausstellung ‘Evas Töchter’ GEDOK Franken, Stadtmusuem Schwabach
2022 Ausstellung ‘Holz3’ Galerie Grabsdorf, München
2021 Einzelausstellung ‘nur menschlich’, artig / Galerie Kunstreich, Kempten
2021 Teilnahme NN Kunstpreis, Kunsthaus im KunstKulturQuartier, Nürnberg
2021 Teilnahme Germeringer Werktage, München-Germering
2020 Gemeinschaftsausstellung schmuck&hülle, Goldschmiedemuseum Hanau
2020 Teilnahme Ausstellung Weißenburger Kunstpreis
2020 Teilnahme Jahresausstellung GEDOK Franken, Residenz Hilpoltstein
2020 Porzellan trifft Holz, Ausstellung mit Angelika Krauß im Schloss Almoshof, Nürnberg
2020 Teilnahme Ausstellung FormART, Galerie Handwerk München
2020 Symposium & Offenes Atelier Brilon, Rothaarsteig
2020 Gemeinschaftsausstellung 4, Kunstschranne Weißenburg
2020 Teilnahme, artig Kunstpreis, Kempten
2019 Sonderausstellung schmuck&hülle, intern. Keramik-Museum Weiden
2019 Delicatessen, Galerie Christine Knauber, Berlin
2018 Teilnahme Ausstellung Aichacher Kunstpreis
2018 Internationales Bildhauersymposium, Brienz
2018 Bildhauersymposium Krumbach
2018 Teilnahme Ausstellung Weißenburger Kunstpreis, Kunstschranne Weißenburg
2018 schmuckundhülle mit GEDOK muc, IHM Design & Handwerk
2017 Teilnahme Jubiläumsausstellung GEDOK Franken, Stadtmuseum Schwabach
2017 Teilnahme Ausstellung FormART, Regierungspräsidium Karlsruhe
2017 Teilnahme Sonderausstellung Heimatministerium: 30 Jahre GEDOK Franken, Nürnberg
2017 Internationales Bildhauersymposium, Brienz
2017 schmuckundhülle galerie GEDOK muc (Tandem mit IHM Design & Handwerk)
Preise & Auszeichnungen
2024 Shortlist PHÖNIX Kunstpreis
2024 Künstlerin der Metropolregion Nürnberg, Januar
2021 Kunstpreis der Nürnberger Nachrichten
2020 1. Sonderpreis ‘Nahrung 2020’ beim Weißenburger Kunstpreis
2020 Publikumspreis beim Kunstpreis Hochsauerland / Offenes Atelier Brilon
2020 artig Sonderpreis, Kempten
2020 Nominierung für GEDOK FormART / Oschmann Preis
2018 1. Publikumspreis Aichacher Kunstpreis
2018 2. Jury-Preis Kunstpreis Weißenburg
2018 Finalistin Kunstpreis artig, Kempten
2017 3. Publikumspreis 30 Jahre GEDOK Franken
2017 Nominierung für GEDOK FormART / Oschmann Preis mit Monika Vesely, Karlsruhe
2014 Finalistin Kunstpreis Weißenburg
2010 Finalistin Oberbayerischer Förderpreis für Angewandte Kunst
2008 1. Preis Plakat-Wettbewerb von Interrisk
2005 1. Preis Holzbildhauersymposium, Ossana
2004 Nominierung für den Förderpreis des Bezirks Oberbayern für junge Holzgestalter
2001 3. Preis interner Dannerpreis Bfs für Holzbildhauer-Handwerk, München
Regelmässige Teilnahmen
Seit 2023 Tatort Atelier BBK Nürnberg
Seit 2016 Biennale Kunst am Kamin
Seit 2013 Offenes Atelier Landkreis Roth
Seit 2004 Kunst in Sendling, München
Öffentliche Ankäufe & Kunst am Bau
Sitzobjekt Innenhof Projekt PN4 | (22m umlaufend), München Innenstadt
Fichte mit Geschichte / Upcycling Fence | Bank im Foyer, Landratsamt Roth
Kunstdenkmal Adam 2.0, Stadt Petersborn (NRW)
Skulptur Montanaro, Gemeinde Ossana (Norditalien)
Groß-Skulptur (5m & 3m), Gut Scheyern
Ausstellungsdaten
Öffentliche Finissage
Sa., 22.06.2024, 17.00 – 20.00 Uhr
Geöffnet
ab 15.00 Uhr
Ausstellungsdauer
bis 22.06.2024
Eintritt
frei, keine Einladung erforderlich
Veranstaltungsort
Galerie Gerhard Grabsdorf
Aventinstr. 10
80469 München
Tel. +49 89 210.313.01 (telefonisch erreichbar: Di. – Sa. ab 11.00h)
www.grabsdorf.de
E-Mail: galerie@grabsdorf.de
Öffnungszeiten
Do. 15.00 – 18.00 Uhr
Sa. 15.00 – 18.00 Uhr
und nach Vereinbarung (telefonisch oder auf der Homepage)