Stadt in Trümmern
Artikel vom 12.11.2025 | Exhibitions
Herbert List und die Ruinenfotografie in München
Die Sammlung Fotografie des Münchner Stadtmuseums zu Gast in der Rathausgalerie
21. November – 17. Dezember 2025
2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal. Aus diesem Anlass zeigt die Sammlung Fotografie des Münchner Stadtmuseums eine Auswahl von Trümmerfotografien der direkten Nachkriegszeit mit Arbeiten von Herbert List sowie Clemens Bergmann, Dorothea Brockmann, Johann Danböck und Helmut Silchmüller.
Das Herzstück der Ausstellung bildet ein Zyklus von Ruinenbildern, die der 1945 nach München zurückgekehrte Fotograf Herbert List (1903–1975) auf seinen Streifzügen durch die zerstörte Stadt festhielt. Prominente Bauten wie das ehemalige Braune Haus, die Glyptothek, die Akademie, den Hofgarten, die Frauenkirche, der Marstall und das Wittelsbacher Palais sind ebenso abgebildet, wie zerstörte Plastiken und Skulpturen im öffentlichen Raum in Szene gesetzt. In Gegenüberstellung mit Aufnahmen von Amateuren und professionellen, im Auftrag entstandenen Postkarten und Bildberichten wird der besondere Ansatz Lists deutlich: Aus dem Exil in Griechenland zurückgekehrt war er weniger an einer sachlichen Dokumentation der stark zerstörten Stadt interessiert als an überzeitlichen künstlerischen Kompositionen, die auf seine früheren dramatischen Inszenierungen antiker Ruinen verweisen.